Geschichte der Grenztruppen der DDR
Zur Überwachung der Grenze der Deutschen Demokratischen Republik gründete die DDR die Grenztruppen. Diese militärische Einheit unterstand dem Ministerium für Nationale Verteidigung und war zur Sicherung der Grenze eingesetzt.
Der Vorläufer der Grenztruppen war die Grenzpolizei. Deren Aufgabe waren es die Außengrenzen der sowjetisch besetzten Zone zu überwachen. Dies geschah im Dezember des Jahres 1946. Auslöser waren Vorgaben der Siegermächte. Die Grenzpolizei war eine paramilitärische Einheit und unterstand noch dem Ministerium des Inneren. Nach dem Mauerbau änderte sich dies und das Ministerium für Nationale Verteidigung wurde Befehlshaber über die Grenzpolizei. 1962 wurden dann die Grenztruppen in die Nationale Volksarmee integriert. Im selben Jahr wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt und junge Wehrpflichtige wurden auch zum Dienst in den Grenztruppen verpflichtet. Ab dem Jahr 1971 zählten die Grenztruppen nicht mehr zur Truppenstärke der DDR, Hintergrund waren die Abrüstungsverhandlungen von Helsinki. Nach dem Vorbild der Staaten des Ostblocks wirkten die Grenztruppen nun als ein bewaffnetes Organ der Deutschen Demokratischen Republik. Bis zum Ende der DDR im Jahr 1989 gehörten rund 44.000 Mitarbeiter zu den Grenztruppen.
Für die Regierung der DDR war es ein großes Risiko die eigenen Bürger in direkter Grenznähe arbeiten zu lassen. Um Fluchtversuche zu verhindern wurde den Mitarbeiten großes Misstrauen entgegen gebracht. Viele Vorkehrungen während der Dienste verkleinerten die Wahrscheinlichkeit von eventuellen Fluchten. So wusste niemand der Diensthabenden, wer für den Tag sein Partner ist, Freundschaften wurden durch ständige Versetzungen verhindert und auch in die Grenztruppen wurden zahlreiche Informelle Mitarbeiter eingesetzt.
Der Großteil der Grenztruppen wurde an der innerdeutschen Grenze stationiert. Bis zum ersten Juli 1990 wurde hier offiziell kontrolliert und patrouilliert. Ganz offiziell wurden die Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik im Jahr 1990 aufgelöst. Von den ursprünglich über 40.000 Soldaten waren zu diesem Zeitpunkt nur noch rund 15.000 übrig, die nun auch entlassen wurden. Ein geringer Prozentsatz konnte eine neue Anstellung beim Bundesgrenzschutz finden.
Der konkrete Auftrag der Grenztruppen konnte nach Innen und nach Außen differenziert werden. Die territoriale Integrität der DDR war die wichtigste Aufgabe der Grenztruppen nach außen. Nach Innen war die oberste Priorität das Verhindern von Fluchten aus der Deutschen Demokratischen Republik. Dicht gefolgt von der Vorbeugung folgte schon die Aufklärung von erfolgten Fluchten. Die Offiziere der Grenztruppen wurden in Perleberg und Suhl ausgebildet. Der Hauptsitz der Grenztruppen befand sich bis 1990 südöstlich von Berlin.
Stete Unterstützung fanden die Grenztruppen bei ihren freiwilligen Helfern. Diese zivilen Helfer standen stets zur Seite, um für Sicherheit und Ordnung in der Öffentlichkeit zu sorgen. Auch die Hauptaufgabe der Helfer war es, mögliche Fluchten zu vereiteln und aufzudecken. Dazu wurden sie mit dem Recht ausgestattet, die Personalien eines jeden Bürgers zu kontrollieren und Fehltritte, oder vermeintliche Fehltritte, direkt zu melden.
Seit dem Jahr 1958 konnten die Grenztruppen auf die Hilfe der zivilen Freiwilligen bauen, die so ihren gesellschaftlichen Beitrag lieferten. Bis zur Wiedervereinigung im Oktober 1990 waren die Helfer tätig. Begonnen wurde mit übersichtlichen 543 Helfern. Wie viele es zu Höchstzeiten waren, ist nur schwer nach zu vollziehen. Es werden bis zu 4000 Helfer angegeben, jedoch fehlen dafür stichhaltige Belege.